Die meisten von uns  kennen sie: die Katze, die den nächtlichen Schlafplatz in unserem Bett  vehement gegen einen kätzischen Mitstreiter verteidigt. Oder die Katze, die plötzlich die Krallen ausfährt, wenn ein neuer (menschlicher) Lebenspartner in unserem Leben auftaucht.

Ist das schon Eifersucht?

Welche Emotionen, welche Motive stecken hinter diesem Verhalten? – Ist es die Angst, zu kurz zu kommen? Die Furcht, weniger geliebt zu werden? Und kann man dieses Gefühl als „Eifersucht“ bezeichnen oder ist sie uns Menschen vorbehalten?

„Die kleine Schwester der Treue“ wird sie auch genannt – die Eifersucht, die nicht nur Menschen befällt, sondern auch Hunde, wie sich in einem Experiment der Universität San Diego in Kalifornien (2014) herausstellte. Beschäftigten sich Frauchen oder Herrchen mit einem Spielzeughund, der auf Knopfdruck mit dem Schwanz wedelte, versuchten die meisten Hunde, die Aufmerksamkeit ihrer Menschen auf sich zu ziehen, indem sie den vermeintlichen Rivalen anstupsten oder wegdrängten, manchmal sogar bissen.

Auch von unseren Katzen kennen wir dieses Heischen nach Aufmerksamkeit, wenn wir ihr nicht die Beachtung schenken, die sie benötigt (sondern der Zweitkatze, dem Partner oder Kind): Da wird die Zweitkatze plötzlich attackiert, der Lieblingsschlafplatz mit Pfotenhieben verteidigt oder der Schoß von Frauchen für sich okkupiert. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Die Katze zieht sich zurück, markiert, wird unsauber. Offensichtlich löst Eifersucht bei Katzen starke „Bauchgefühle“ wie Wut, Trauer und Angst aus. Zwar können sich unsere Vierbeiner wahrscheinlich nicht in die Gedankenwelt eines anderen Lebewesens hineinversetzen und daher auch weder rachsüchtig noch nachtragend sein, aber sie können sehr wohl auf das unmittelbare Verhalten eines anderen Artgenossen reagieren. Und wenn die Katze den Eindruck hat, eine anderes Lebewesen bekommt mehr von etwas Begehrenswertem als sie selbst, seien es Futter oder Zuneigung, dann wird sie auf die ihr eigene Art reagieren – mit Gelassenheit, Desinteresse oder eben Eifersucht.

Das sagt der Duden zum Thema „Eifersucht“

 Ein Blick in den Duden verrät: Eifersucht wird  als „starke, übersteigerte Furcht, jemandes Liebe oder einen Vorteil mit einem anderen teilen zu müssen oder an einen anderen zu verlieren“ definiert.

Können Katzen eifersüchtig auf andere sein?

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Da sind wir wieder bei dem Beispiel der Katze, die vehement ihren Platz bei Frauchen im Bett gegen einen Artgenossen verteidigt. Sie ist also rein emotional nicht gewillt, „einen Vorteil“ (Platz im Bett) „mit einem anderen“ (dem Artgenossen) zu „teilen“  oder „an [ihn] zu verlieren (sie verjagt den Konkurrenten).“ Soweit stimmt ihr Verhalten mit der oben zitierten Definition von „Eifersucht“ überein.

 

Und kann das Motiv der „starke[n], übersteigerte[n] Furcht“ auf unsere Katzen zutreffen? Ja, das ist unbestritten, da sind sich Katzenhalter und Wissenschaftler einig, denn Angst oder Furcht ist ein Gefühl, das unmittelbar aus der Situation, aus dem Jetzt, entsteht und kein Sich-Hineinfühlen in die Gedankenwelt eines anderen Lebewesens erfordert. Zu diesen unmittelbar erlebten Gefühlen gehören neben der Angst oder Furcht auch Neugier, Freude und Ärger.

Wenn die Katze also den Eindruck hat, dass die Mitkatze mehr von etwas erhält als er selbst und dieses „Etwas“ für ihn von essenzieller Bedeutung ist (besonders leckeres Futter, die tolle Spielangel, die Schmuserunde mit dem geliebten Menschen,…), wird sie u. U. eifersüchtig reagieren.

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Welche Katzen reagieren besonders eifersüchtig?

Meiner bisherigen Erfahrung nach zeigen souveräne, selbstbewusste Katzen, die ausreichend Zuwendung erfahren, keine ernst zu nehmenden Eifersuchtsanzeichen.

Wenn wir von der Psychologie des Menschen ausgehen, können wir vermuten, dass auch bei Katzen nicht der andere verantwortlich ist für die Eifersuchtsattacke (er ist nur Auslöser), sondern zum einen die Beziehung zu dem geliebten Menschen und zum anderen die eigene Unsicherheit, mangelndes Selbstwertgefühl, fehlendes Vertrauen und/oder mangelnde Zuwendung und Aufmerksamkeit.

Leben mit Katze Podcast, Eifersucht bei Katzen

Eifersucht und Frustration – zwei starke Emotionen, die auch unsere Katzen umtreiben.

Wie du deinen Katzen hilfst, ausgeglichener zu werden, erfährst du in meiner Podcastfolge „Gefühle von Katzen: Frustration & Eifersucht„:

 

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Wie kannst du deinen verunsicherten Katzen helfen?

Wie lassen sich nun Eifersuchtsattacken bei deinen Katzen auflösen? Sicher nicht, indem man die sowieso schon verunsicherte Katze bestraft, indem man sie anschreit oder unsanft wegschubst. Hier gilt es erst einmal, Ursachenforschung zu betreiben, den Auslöser zu finden und, wenn möglich, die (Lebens-)Umstände entsprechend anzupassen. Bachblüten oder das passende homöopathische Mittel können unterstützend eingesetzt werden, ein Clickertraining kann das Selbstbewusstsein wieder aufbauen.

 

Um Eskalationen aus Eifersucht zwischen den Rivalen zu vermeiden, solltest du darauf achten, dass…

 

die Bedürfnisse aller Katzen, die in deinem Haushalt leben, berücksichtigt werden (v.a. das Spielen!).

 

genügend Ressourcen (z.B. attraktive Aussichtsplätze, begehrte Spielobjekte) für alle Katzen vorhanden sind. Dabei spielt die katzenfreundliche Wohnungsgestaltung eine zentrale Rolle (🐾 „Cat Papers – Die ideale Wohnung aus Katzensicht“).

 

…du jeder deiner Samtpfoten täglich „Qualitätszeit“ einräumst, in der du dich ausschließlich um sie und ihre Vorlieben kümmerst.

 

…du das Selbstbewusstsein deiner Vierbeiner steigerst, z.B. durch ein regelmäßiges 🐾 Clickertraining. Dazu erzähle ich dir mehr in meinem 🎙 Leben mit Katze Podcast

👂👂 „Warum du mit deinen Katzen clickern solltest“

👂👂 „Konditionierung auf den Clicker

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